Warten auf Godot

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10.03.2020, 19:30 Uhr

Münchner VolkstheaterMünchenBrienner Straße 5080333

Veranstalter: Münchner Volkstheater GmbH

Wladimir und Estragon kommen nicht von der Stelle. Seit einer Ewigkeit schon warten die beiden in einer verlassenen Gegend auf einen gewissen Herrn Godot. Nichts Genaues wissen sie über ihn, nicht einmal, ob Ort und Zeit ihrer Verabredung stimmen, doch setzen sie große Hoffnungen auf ihn. Mit einer Bitte, einer Art Gesuch, haben sie sich an ihn gewandt, Godot aber lässt sich entschuldigen. Jeden Tag aufs Neue. Längst ist das Warten für Wladimir und Estragon zum einzigen Lebensinhalt geworden, dient alles, was sie tun, nur dazu die Zeit und die Langeweile zu vertreiben. Sie erfinden Spiele, Denk- und Leibesübungen, zanken und versöhnen sich, kümmern sich rührend umeinander und versuchen vergeblich den anderen zu verlassen. In irrwitzigen Schleifen reden sie gegen die unheimliche Stille an, in der sie die Angst vor der Einsamkeit und der inneren Leere zu verschlingen droht. Sie brauchen einander, als Zuhörer und Kamerad, schon allein um sich der eigenen Existenz zu vergewissern; denn während die Tage in Bedeutungslosigkeit zerrinnen, fällt es ihnen zunehmend schwerer, sich an ihre Geschichte zu erinnern, Einbildung und Wirklichkeit auseinander zu halten. Immerhin bringen die Begegnungen mit dem reichen Pozzo, der seinen Sklaven Lucky tyrannisiert, ein wenig Abwechslung: auch sie untrennbar miteinander verbunden, fest verankert in einem Macht- und Abhängigkeitsgefüge, das sie in grotesker Komik zur Schau stellen.

Eine Interpretation seiner Werke wollte Samuel Beckett nie vorgeben – wer Godot sei, ob er überhaupt existiere, das wisse er selbst nicht. Eine Parabel über die existenzielle Unbehaustheit des Menschen und seine Sehnsucht nach Erlösung in einer Welt, die keinen Sinn ergibt? Beckett schrieb „Warten auf Godot“ kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs; möglich auch, dass er darin eine konkrete historische Situation zweier Juden, die 1943 auf einen Schleuser warten, skizzierte bzw. eigene Fluchterfahrungen vor den Nazis verarbeitete, die er aufgrund seiner Aktivitäten in der Résistance machen musste. Die Uraufführung 1953 jedenfalls machte den irischen Autor beinahe über Nacht weltberühmt und zu einem der wichtigsten Vertreter des absurden Theaters.

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