zu unseren füßen, das gold, aus dem boden verschwunden

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zu unseren füßen, das gold, aus dem boden verschwunden

von Svealena Kutschke

Ein Mietshaus in Berlin Pankow. Wir treffen: Ein junges lesbisches Paar, einen alkoholkranken Gerichtsvollzieher, eine depressive Mittvierzigerin und ihren Ex-Mann. Wir treffen nicht: Nabil, den jungen syrischen Geflüchteten im Erdgeschoss. Alle sprechen über ihn, keiner spricht mit ihm. Nabil ist die Fehlstelle des Stücks, das Fremde und Andere im Leben der fünf Protagonisten, die ihn beschreiben und von ihren Begegnungen mit ihm erzählen.

Während die Figuren eloquent über Beziehungen, Beruf und gesellschaftspolitische Probleme unserer Zeit reflektieren, wird klar, dass der geflüchtete Mensch mitten unter ihnen alles für sie ist: Reizpunkt, Korrektiv, Gradmesser, Projektionsfläche für ihre Konflikte, stete Erinnerung an die eigene Schwäche und Handlungsunfähigkeit.

Im alltäglichen Zusammenleben der sechs so unterschiedlichen Charaktere offenbart sich die ganze Fragilität unserer heutigen Gesellschaft, die so stolz ist auf ihre Diversität, gegen das Fremde in ihrer Mitte aber immer wieder anstreitet, es fürchtet und nur allzu oft zum Sündenbock macht für das eigene Scheitern.

Kutschkes dramaturgischer Kniff der somatischen Leerstelle erweist sich als elegantes und hocheffektives Mittel, uns die geistige Leerstelle unseres gegenwärtigen, gemeinsamen Existierens vor Augen zu führen.

Regie Jochen Schölch Kostüme Sanna Dembowski Licht Hans-Peter Boden Dramaturgie Katharina Schöfl Mit Matthias Grundig, Thorsten Krohn, Sophie Rogall, Mara Widmann, Lucca Züchner

"Alles, was für das kleine, hochgepriesene Münchner Metropoltheater so typisch ist, gilt erst recht für diese herausragende Inszenierung von Jochen Schölch: fein geführt, hochkonzentriert gespielt, penibel ausdifferenziert. Einfach perfekt, und, auch das ist sein Inszenierungskennzeichen, bei aller Tristesse poetisch. (...) Kein voyeuristisches Auskommen, sondern vor dem Applaus viele Schrecksekunden lang betroffenes Schweigen. Ein starkes Stück!" (Deutschlandfunk Kultur)
 

Vorstellungsdauer ca. 1 Std. 25 Min. (keine Pause)

Produktion und Veranstalter: GbR Schöfl u.a. „zu unseren füßen, das gold, aus dem boden verschwunden“ Das Metropoltheater wird gefördert vom Kulturreferat der LH München

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Quelle: Veranstalter – Irrtümer und Änderungen vorbehalten

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