Luigi Nono „Das atmende Klarsein“ (1980-83) für kleinen Chor, Bass-Flöte, Live-Elektronik und Tonband
Capella Vocale München unter der Leitung von Jakob Steiner
Matthias Ziegler, Bass-Flöte
Florian Rauscher, Klangregie

In Luigi Nonos „Das atmende Klarsein“, einem Schlüsselwerk der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts, wird der musikalische Moment radikal unter die Lupe genommen. Gemeinsam mit dem international renommierten Flötisten Matthias Ziegler erschafft der profilierte Chor Capella Vocale München unter der Leitung von Jakob Steiner einen Klangraum, der sich nicht der Schönheit ergibt. Vielmehr eröffnet sich eine Welt, die in Sehnsucht nach Vergangenheit und Zukunft doch nur den erfüllten Augenblick kennt.

Während sich der Vokalpart überwiegend reiner Konsonanzen einstiger Zeiten zu einer von Massimo Cacciari zusammengestellten Text-Collage bedient, wirken die experimentellen Spieltechniken der Bassflöte auch vierzig Jahre nach der Uraufführung noch vorausschauend. Das Publikum wird durch die installierte Live-Elektronik unter der Regie von Florian Rauscher unmittelbar in das Geschehen hineingenommen – ein damals revolutionärer Konzertrahmen.

Dem Werk vorangestellt sind eine isorhythmische Motette aus dem 14. Jahrhundert des französischen Komponisten Philippe de Vitry sowie die mit Fantasiesilben spielende Komposition „Klangfelder Raumschwingungen Oszillationen“ von Wolfram Buchenberg.

Die Veranstaltung wird gefördert vom Kulturreferat der Stadt München.
Um 18:15 Uhr findet eine Konzerteinführung statt.