''Crucifixus''

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SO 12.03.2023, 19:00 Uhr

Himmelfahrtskirche SendlingMünchenKidlerstr. 1581371

Veranstalter: Orpheuschor München e.V.

„Crucifixus“,

Passions - Konzert des Orpheuschores mit dem Ensemble „Tetra Brass“

Angst und Zittern vor dem Tod „Timor et tremor“, Erlösung der Welt durch den Kreuzestod „Crucifixus“, Trauer um den Verlust geliebter Menschen „Stabat Mater“ „Funeral Music of Queen Mary“, „Auf verwachsenem Pfade“ und schließlich die Verheißung durch das Paradies, „In Paradisum“, in dem der Verstorbene durch den Chor der Engel empfangen wird, - das sind die Inhalte unseres Passionskonzerts.

Konfrontiert mit dem Ausbruch des zweiten Weltkriegs und gefangen in tiefer Verzweiflung komponiert Hugo Distler (1908 – 1942) in seinem letzten Lebensjahr seine Passionsmotette „Fürwahr er trug unsere Krankheit“. Mit expressiver Harmonik, oft an der Grenze der Tonalität und mit einer durch ein exaltiertes Thema emotional aufgeladenen Fuge ringt Distler in seiner größten Motette mit einem der rätselhaftesten Geheimisse des christlichen Glaubens, dass ein Mensch, grausam gekreuzigt, die Welt rettet. Im abschließenden Choral heißt es dazu bekräftigend „Ein Lämmlein geht und trägt die Schuld der Welt und ihrer Kinder – und endlich „es nimmt auf sich Angst, Kreuz und Tod und spricht: ich will’s gern leiden“.

„Crucifixus etiam pro nobis“ - er wurde für uns gekreuzigt - Zu den bedeutendsten Vertonungen dieses kleinen Textabschnitts aus dem „Credo“ der lateinischen Messe zählen die einmal sechs und einmal achtstimmig gefassten Chorsätze von Antonio Lotti (1667 – 1740). Die Gestalt der Motive fußt bei beiden Werken auf der rhetorischen Figur des „Chiasmus“, einer Abbildung des Kreuzes in der Melodieführung durch diagonale Intervallanordnung.

Passionstexte hatten für Komponisten jeglichen Zeitalters wegen ihres starken Affektgehalts und ihrer unausweichlichen Konfrontation mit der menschlichen Existenz grundsätzlich hohe Anziehungskraft und gaben ihnen die Möglichkeit für expressive Vertonungen. In der kompositorischen Gegenüberstellung des gleichen Inhalts „Timor et Tremor“ von Carlo Gesualdo (1566 – 1613) und Francis Poulenc (1899 – 1963) scheint sich der musikgeschichtliche Abstand von rund 300 Jahren geradezu aufzulösen, so nahe kommen sich die harmonischen Mittel der beiden Kompositionen. Poulencs vier Passionsmotetten gehören außerdem zu den schönsten der gesamten vokalen Musikgeschichte.

Eine Besonderheit in unserem Programm nimmt Henry Purcells (1659 – 1695) Trauermusik zum Begräbnis der Königin Mary II (gestorben am 28.12.1694) ein. Drei musikalisch ausdrucksstarke Anthems, gezeichnet von Purcells überraschender harmonischer und chromatischer Eigenwilligkeit, wechseln sich ab mit Bläsercanzonen, dunkel skandiert von den Pauken, und erzeugen in dieser historisch möglichen Kombination eine magische Szene.

Das „Stabat Mater“ G.P. da Palestrinas (1525 -1594) spendet Trost durch seine reine Harmonik, seine klare rhetorische Führung, seine zwingende Metrik und seiner klanglichen Raffinesse in der feinen Registrierung der beiden Chöre. Durch die colla parte Kombination mit den preisgekrönten Bläsern von „Tetra Brass“ und der Orgel ergeben sich zusätzliche klangliche Dimensionen.

Leos Janacek (1854 -1928) schrieb den zehnteiligen Harmonium-Zyklus „Auf verwachsenem Pfade“ (für Bläser arrangiert von Christian Traute), nachdem seine geliebte Tochter Olga 1903 gestorben war. Die Titel der einzelnen Sätze spiegeln die tiefe Trauer, Resignation und Verzweiflung des Komponisten wider.

Schließlich sorgt Sven David Sandström(1942 -2019) in seinem 2014 entstandenen „In paradisum“ für eine Entrückung aus dieser Welt durch weitgespannte, clusterartig weich getunte Klangfelder.

Gerd Guglhör

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Quelle: Veranstalter – Irrtümer und Änderungen vorbehalten

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