
CORIOLAN - Premiere
DO 29.12.2022, 20:00 Uhr
Viel Lärm Um NichtsMünchenAugust-Exter-Str. 181245
Veranstalter: theater VIEL LÄRM UM NICHTS
Schauplatz ROM.
Der letzte König [Tarquinius Superbus] ist verbannt; die junge
Republik ringt um ihre (Ver-)Fassung - bis zum Römischen Imperium ist es noch ein Stück hin. Die Macht liegt jetzt bei den Adelsfamilien [Patriziern].
Bald nicht mehr exklusiv: Das Volk hungert. Und revoltiert. Und lässt sich nicht
abspeisen: Roms Senat sieht sich gezwungen, Volksvertreter zuzulassen [die
berühmten Tribunen]. Die sich tatsächlich für die Belange der Plebejer einsetzen.
Wenn sie diese nicht gerade in ihrem Sinn manipulieren.
Auftritt Gaius Martius.
Er ist ein Held. Ein Kriegsheld. Seine Mutter führt Buch über
seine Wunden. Was er ist, verdankt er ihr. Vom Kindersoldaten zur Tötungsmaschine. Roms Supersoldat. Jetzt - gerade hat er eine ganze Stadt im Alleingang geschleift, was ihm den Beinamen Coriolan einbringt - soll er in die Politik. »Konsul« Coriolan. Die Regularien des Wahlkampfs gebieten, dass er dem Volk seine Wunden zeigt, ehe dieses für ihn stimmt. Coriolan hasst das Volk.
Coriolan, seine Mutter, die höheren Familien der Stadt: Edle Produkte ihres Dünkels. Und der Held der Schlachten ist keiner, der sich im zivilen Leben beherrschen kann. Ein Wort gibt das andere und am Ende ist er nicht Konsul, sondern verbannt. Er verbündet sich mit dem Feind, seinem Lieblingskonkurrenten auf dem blutigen Feld der Ehre. Und ums Haar hätten Roms Weltmachtambitionen ein vorzeitiges Grab gefunden (wir befänden uns im Jahre 494 vor Null, wäre das Geschehen historisch verbürgt).
Hunger & Selbstherrlichkeit, Aufstand & Krieg, Ehre & Verrat, Volk & Elite, Staat &
Bürger, Manipulation & Gutgläubigkeit – in Shakespeares letzter Tragödie, dem
Politdrama CORIOLAN, geht 's rund. Vieles mutet vertraut an; fremdartig erscheint der schlicht gestrickte Held in seiner fanatischen Unbeirrbarkeit. Und obwohl sein Ende tragisch ist (bringt das Genre mit sich), ist die VIEL LÄRM UM NICHTS-Version, die die Geschichte aus der Perspektive des Volkes erzählt, nicht arm an Scherz, Satire, Ironie...
mit Judith Bopp | Margrit Carls | Denis Fink | Evelyn Plank | Alexander Wagner
unter besonderer Mitwirkung von
Andreas Seyferth | Sebastian Kalhammer
Regie: Andreas Seyferth
Video/Klangdesign: Ardhi Engl
Kostüm: Johannes Schrödl
Lichtdesign: Jo Hübner
Technische Einrichtung: Max Reitmayer
Technik: Marie Ayim / Paul Egenrieder
Übersetzung/Fassung: Margrit Carls
Quelle: Veranstalter – Irrtümer und Änderungen vorbehalten