Schumann, Brahms, Dvořák – mit diesem Programm begibt sich Daniel Harding in das Kerngebiet der Romantik und dabei doch auf drei ganz unterschiedliche Pfade. Brahms’ monumentales Zweites Klavierkonzert ist der eherne Vertreter der symphonisch konzipierten absoluten Musik und, in Verbindung mit dem Auftritt von Artist in Residence Kirill Gerstein, das Hauptwerk des Abends. Mit der »moderneren« Gattung der Tondichtung zu experimentieren, wie es Dvořák nach seiner Rückkehr aus Amerika tat, wäre für Brahms undenkbar gewesen. Balladen des tschechischen Dichters Karel Jaromír Erben dienten Dvořák als Vorlage für vier Stücke (darunter Die Waldtaube), mit denen er, auf der Höhe seines Ruhmes als Symphoniker, nochmals in kompositorisches Neuland vorstieß. Eines der großen visionären Einzelwerke der Romantik ist Schumanns 1848 entstandenes »Dramatisches Gedicht mit Musik« Manfred nach Lord Byron. Im Konzertsaal hört man meist nur die Ouvertüre, in der aber alle Tragik und Zerrissenheit des Titelhelden bereits anklingt.

Programm:

Robert Schumann
»Manfred«-Ouvertüre, op. 115

Antonín Dvořák
»Die Waldtaube«, op. 110 - Symphonische Dichtung

Pause

Johannes Brahms
Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur, op. 83

Mitwirkende:

Daniel Harding, Dirigent

Kirill Gerstein, Klavier

Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks