Spuren im Dunkeln

Sich vorsätzlich im Dickicht der Sprache zu verirren, das ist seit ihrer Kindheit eine bevorzugte Unternehmung der Autorin und Wiener Burgtheater-Schauspielerin Dörte Lyssewski. Für diesen Abend hat Lyssewski zwei Autoren gewählt, deren Umgang mit Sprache bei aller Virtuosität unterschiedlicher nicht sein könnte. Der Wiener Gustav Meyrink, Jahrgang 1868, der mit seinen halluzinatorischen Schreibstil am Unheimlichen und an den dunkelsten Geheimnissen gerührt hatte, und Thomas Bernhard, mit seiner drängenden, wühlenden Prosa und ihrer provozierenden Oberflächlichkeit. Auf ihrem Streifzug durch diese Textwelten wird Dörte Lyssewski von Mona Matbou Riahi aus Teheran an der Klarinette und Helmut Jasbar aus Wien an der e-Gitarre kongenial und improvisatorisch begleitet.